“Shouldn’t We Do More Grammar?”: Learners’ Perspectives on the Communicative Approach in the Russian L2 Classroom
DOI:
https://doi.org/10.48789/2021.1.4Schlagwörter:
Motivation, dynamisches Konzept von Motivation, kommunikativer Ansatz im Fremdsprachenunterricht, Ambiguitätstoleranz, kognitive Lernstile, beratende Pädagogik.Abstract
Dem kommunikativen Ansatz im Fremdsprachenunterricht (KA) wird gemeinhin ein positiver Einfluss auf die Motivation der Lernenden zugeschrieben. Lehrkräfte behaupten jedoch, dass der KA nicht bei allen Lernenden Begeisterung hervorruft. Auf Grundlage des dynamischen Konzepts von Motivation (Dörnyei & Ryan, 2015) werden in diesem Beitrag Daten aus einer empirischen Studie zu den Einstellungen russischer L2-Lerner*innen zum KA im Unterricht vorgestellt. Die qualitative Analyse von 241 Kommentaren von insgesamt 448 Teilnehmer*innen aus fünf nordamerikanischen Institutionen ermöglichte es uns, Themenblöcke zu bilden, die sich auf einer Skala zwischen vollständiger Akzeptanz und Kritik Enttäuschung einreihen lassen. Die Ergebnisse zeigen auch die Bereitschaft der Studierenden, an Diskussionen über L2- Methodik teilzunehmen. Wir nehmen an, dass die Einstellungen der Studierenden zum KA mit ihrer Fähigkeit korrelieren, mit Neuartigem und mit Mehrdeutigkeit umzugehen. Wir diskutieren diese Annahme im Zusammenhang mit der „Ambiguitätstoleranz“ als konstitutivem Merkmal des KA (Oprandy, 1999) sowie in Verbindung mit der kognitiven Lernstiltheorie, die sich ebenfalls des Konzepts der „Ambiguitätstoleranz“ bedient, um das unterschiedliche Verhalten der Studierenden in L2 Klassenräumen zu erklären (Grigorenko et al., 2000). Schließlich stellen wir die Möglichkeit einer „beratenden Pädagogik“ vor. Dieser Begriff bezeichnet die aktive Beteiligung der Studierenden am Prozess der Lehrplangestaltung einschließlich der Entscheidungen im Zusammenhang mit der Lehrmethodik.